Die Sprache beruht auf den Ideen eines minimalistischen Designs und der
Vereinfachung der eigenen Gedanken, deren komplizierten Konzepte in ihre
Grundbestandteile zerlegt werden.
Sie benutzt nur 120 "offizielle Wörter" (und ein paar Zusatzwörter, die manchmal
von den Sprechern benutzt werden), hat eine unglaublich einfache Grammatik und
benutzt wenige Laute, die kaum zu verwechseln sind.
Das Ergebnis ist eine Sprache, die unglaublich einfach zu erlernen ist. Manche Leute
sagen, dass sie sie schon nach Tagen lesen können und sie nach ein oder zwei Wochen
fließend sprechen.
Allerdings kommen mit der Schlichtheit auch ein paar Einschränkungen. Viele Wörter haben
mehrere Bedeutungen und ohne Kontext sind manche Ausdrücke und Sätze vieldeutig und unklar.
Viele Begriffe und Ideen müssen in Toki Pona vom Sprecher neu erfunden werden oder völlig
umformuliert werden (was, wie gesagt, ein wesentlicher Bestandteil der Sprache ist).
Wo wir gerade von Kontext reden: Toki Pona ist eine Sprache, die von Sinnzusammenhängen lebt.
Verschiedene Leute werden verschiedene Ideen oder Dinge in völlig unterschiedlichen Wörtern
beschreiben. Das gehört auch zur Sprache. Selbst einige der Regeln, aus der sie sich zusammensetzt,
werden je nach Sprecher unteschiedlich ausgelegt, was manchmal von ihrer Muttersprache abhängt,
oder davon, wie sie meinen, dass etwas am besten ausgedrückt werden kann.
Zusätzlich ist Toki Pona so ausgelegt, dass Sprecher unabhängig von der Muttersprache sie einfach
benutzen können. Die Laute und Silbenstruktur in Toki Pona sind gut gut voneinander unterscheidbar
und Sprachen der Welt ähnlich, während die einzelnen Wörter von vielen verschiedenen Sprachen geborgt
sind.
# Über diesen Kurs
Auf Englisch gibt es bereits viele gute Kurse. Der wichtigste (und beste, meiner Meinung nach) ist das
[offizielle Toki-Pona-Buch](https://tokipona.org/) (auch bekannt als "Pu"), 2014 von Sonja Lang höchstselbst veröffentlicht. Es ist nicht kostenfrei verfügbar, aber es ist gut geschrieben, hat viel Zusatzmaterial und
beschreibt die Sprache wirklich gut.
Von jan Misali gibt es auf YouTube die Reihe ["12 days of sona pi toki pona"](https://www.youtube.com/watch?v=4L-dvvng4Zc).
Da wird die gesamte Sprache in 12 kurzen Videos erklärt, mit je 10 Vokabeln aus dem offiziellen Wörterbuch
(psst: Der Aufbau dieses Kurses ist daraus inspiriert.)
Für viele war der Kurs "o kama sona e toki pona!" ("Lerne Toki Pona!") von Bryant Knight (bekannt als
"jan Pije") eine weitere wichtige Lernquelle. Bevor sie vom Ersteller abgeschaltet wurde, war sie eine der
ersten im Internet verfügbaren Toki-Pona-Seiten. Deswegen gab es ein paar Unterschiede, wie einige der Wörter
benutzt wurden. Die ursprünglichen Versionen der Seite waren auch nicht unverfänglich, weil sie vorurteil-behaftete Beispieltexte und Aussagen beinhalteten.
Auf Deutsch gab es bisher nur eine einzige vollständige Lernquelle für Toki Pona. Eine überarbeitete
Übersetzung von jan Pijes Lektionen hat Robert Warnke (bekannt als "jan Lope") [zusammengestellt](https://jan-lope.github.io/Toki_Pona_Lektionen_Deutsch/). Sie ist sehr ausführlich,
geht auf viele technische Eigenschaften der Sprache ein und liest sich wie ein Sachbuch. Allerdings beinhaltet
es auch manche Dinge, die nicht von allen als Standard gesehen werden, und führt Wortlisten auf, die
sich viele Sprecher lieber selbst erarbeiten.
(Bis auf diesen und den vorangehenden Abschnitt sind alle deutschen Seiteninhalte hier eine Übersetzung des